Löwenburg

Aus der frühen Siebengebirgslyrik sind nur wenige Schriften erhalten, meist auch nur fragmentarisch, so wie dieses hier aus der Feder des Rhein-Sieg-Kreis-weit berühmten Walter von der Rosenau:

Am Fuße von der Löwenburg
da lauerte ein Möwenlurch
aufs Löwenburgfräulein.

Er wartete ganz angespannt
und harrte ängstlich und gebannt,
dass sie doch endlich käme.

Der Lurch, er war ein feiner Schmecker
und Burgfräuleins fand er so lecker,
sein Hunger war enorm.

Der Speichel troff schon auf sein Fell,
wo bleibt sie nur, die Burgmamsell,
war alles, was er dachte.

Da endlich kam sie angerannt,
mit Pferden vor die Kutsch‘ gespannt
in affenzahnigem Tempo.

„Igitt!“ schrie sie, „ein Lurch, ein Lurch!“
und fuhr geschmeidig durch ihn durch,
da war der Lurch ganz platt.

Das Ende erscheint etwas überstürzt, das ist es auch. Es kam eben oft vor, dass die Siebengebirgsraubritter überstürzt zu neuen Siebengebirgsraubritterzügen aufbrachen und der Barde hatte dabei zu sein, um Lieder des Lobes zu singen. Ausnahmslos. Und Verweise auf „work in progress“ wurden im Allgemeinen mit schmerzhafter Entnahme aus der Natur geahndet.